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2017年山东青岛大学德语综合考研真题.doc

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2017 年山东青岛大学德语综合考研真题 Teil I. Interkulturelle Kommunikation(50 Punkte): 1.In der menschlichen Kommunikation verwenden wir Zeichen. a)Was verstehen Sie unter dem Begriff Zeichen und welche Typen von Zeichen können Sie unterscheiden? (6 Punkte) b)Versuchen Sie diese Typen von Zeichen kurz darzustellen!(9 Punkte) 2. „Eine Viertelsekunde reicht, und der Mensch hat sein Vorurteil über den Mitmenschen gefällt.“ (Der Spiegel 1999) Was bedeutet dieser Satz? Welche Arten der Körpersprache kennen Sie? (10 Punkte) 3. Erläutern Sie bitte die deutschen Kulturstandards anhand des folgenden Beispieles!(15 Punkte) Ein deutscher Chef kommt zu einem brasilianischen Mitarbeiter. Er will sich eine Dokumentation aus Brasilien holen, die ihm eigentlich seit vier Wochen zugesagt ist, die er aber immer noch nicht in Händen hält. Als der Deutsche den Raum betritt, grüßt ihn der brasilianische Mitarbeiter freundlich und beginnt mit ihm ein nettes Gespräch.“Reden wir vom Geschäft! Ich brauche die Dokumentation! ” Der Brasilianer versucht wieder, ihn auf freundliche Art in ein Gespräch zu verwickeln. Das würgt der Deutsche entschlossen ab, indem er nochmals betont, auf die Dokumentation zu warten. Der brasilianische Mitarbeiter hat ein langes Telefonat mit seinem Mitarbeiter in Brasilien und teilt dem Chef mit, dass die Dokumentation sofort gefaxt wird. Der deutsche Chef nimmt das Fax mit dem Kommentar: “Super! Und darauf musste ich jetzt vier Wochen warten!”und verlässt den Raum. Der Brasilianer bleibt ziemlich irritiert zurück und empfindet den Deutschen sehr aggressiv und unhöflich! 4. “Niederländer, Dänen, Schweizer sind den Deutschen vertrauter als Inder, Burmesen oder Japaner.”Was bedeutet dieser Satz? Mit Hilfe dieses Satzes erklären Sie bitte den Begriff Kulturdistanz!(10 Punkte) Teil II: Die deutschsprachige Literaturgeschichte(50 Punkte) Lesen Sie den Text und beantworten Sie die Aufgaben darunter. Das Brot Wolfgang Borchert Plötzlich wachte sie auf. Es war halb drei. Sie überlegte, warum sie aufgewacht war. Ach so! In der Küche hatte jemand gegen einen Stuhl gestoßen. Sie horchte nach der Küche. Es war still. Es war zu still, und als sie mit der Hand über das Bett neben sich fuhr, fand sie es leer. Das war es, was es so besonders still gemacht hatte; sein Atem fehlte. Sie stand auf und tappte durch die dunkle Wohnung zur Küche. In der Küche trafen sie sich. Die Uhr war halb drei. Sie sah etwas Weißes am Küchen-schrank stehen. Sie machte Licht. Sie standen sich im Hemd gegenüber. Nachts. Um halb drei. In der Küche. Auf dem Küchentisch stand der Brotteller. Sie sah, dass er sich Brot abgeschnitten hatte. Das Messer lag noch neben dem Teller. und auf der Decke lagen Brotkrümel. Wenn sie
abends zu Bett gingen, machte sie immer das Tischtuch sauber. Jeden Abend. Aber nun lagen Krümel auf dem Tuch. Und das Messer lag da. Sie fühlte, wie die Kälte der Fliesen langsam an ihr hoch kroch. Und sie sah von dem Teller weg. "Ich dachte, hier wäre was", sagte er und sah in der Küche umher. "Ich habe auch was gehört", antwortete sie, und dabei fand sie, dass er nachts im Hemd doch schon recht alt aussah. So alt wie er war. Dreiundsechzig. Tagsüber sah er manchmal jünger aus. Sie sieht doch schon alt aus, dachte er, im Hemd sieht sie doch ziemlich alt aus. Aber dasliegt vielleicht an den Haaren. Bei den Frauen liegt das nachts immer an den Haaren. Die machen dann auf einmal so alt. "Du hättest Schuhe anziehen sollen. So barfuß auf den kalten Fließen. Du erkältest dich noch." Sie sah ihn nicht an, weil sie nicht ertragen konnte, dass er log. Dass er log, nachdem sie neununddreißig Jahre verheiratet waren - "Ich dachte, hier wäre was", sagte er noch einmal und sah wieder so sinnlos von einer Ecke in die andere, "ich hörte hier was. Da dachte ich, hier wäre was." "Ich hab auch was gehört. Aber es war wohl nichts." Sie stellte den Teller vom Tisch und schnippte die Krümel von der Decke. "Nein, es war wohl nichts", echote er unsicher. Sie kam ihm zu Hilfe: "Komm man. Das war wohl draußen. Komm man zu Bett. Du erkältest dich noch. Auf den kalten Fließen." Er sah zum Fenster hin. "Ja, das muss wohl draußen gewesen sein. Ich dachte, es wäre hier." Sie hob die Hand zum Lichtschalter. Ich muss das Licht jetzt ausmachen, sonst muss ich nach dem Teller sehen, dachte sie. Ich darf doch nicht nach dem Teller sehen. "Komm man", sagte sie und machte das Licht aus, "das war wohl draußen. Die Dachrinne schlägt immer bei Wind gegen die Wand. Es war sicher die Dachrinne. Bei Wind klappert sie immer." Sie tappten sich beide über den dunklen Korridor zum Schlafzimmer. Ihre nackten Füße platschten auf den Fußboden. "Wind ist ja", meinte er. "Wind war schon die ganze Nacht." Als sie im Bett lagen, sagte sie: "Ja, Wind war schon die ganze Nacht. Es war wohl die Dachrinne." "Ja, ich dachte, es wäre in der Küche. Es war wohl die Dachrinne." Er sagte das, als ob er schon halb im Schlaf wäre. Aber sie merkte, wie unecht seine Stimme klang, wenn er log. "Es ist kalt", sagte sie und gähnte leise, "ich krieche unter die Decke. Gute Nacht." "Nacht", antwor-tete er noch: "ja, kalt ist es schon ganz schön." Dann war es still. Nach vielen Minuten hörte sie, dass er leise und vorsichtig kaute. Sie atmete absichtlich tief und gleichmäßig, damit er nicht merken sollte,dass sie noch wach war. Aber sein Kauen war so regelmä-ßig, dass sie davon langsam einschlief. Als er am nächsten Abend nach Hause kam, schob sie ihm vier Scheiben Brot hin. Sonst hatte er immer nur drei essen können. "Du kannst ruhig vier essen", sagte sie und ging von der Lampe weg. "Ich kann dieses Brot nicht so recht vertragen. Iss doch man eine mehr. Ich vertrage es nicht so gut." Sie sah, wie er sich tief über den Teller beugte. Er sah nicht auf. In diesem Augenblick tat er ihr leid. "Du kannst doch nicht nur zwei Scheiben essen", sagte er auf seinem Teller. "Doch, abends vertrag ich das Brot nicht gut. Iss man. Iss man." Erst nach einer Weile setzte sie sich unter die Lampe an den Tisch. Aufgaben: (je 10 Punkte)
1. Der Text ist 1946 entstanden. Inwiefern ist dies bedeutsam für das Thema und die Gestaltung des Textes? 2. Charakterisieren Sie die Figuren und ihre Beziehung zueinander. 3. Manche Wörter/Erscheinungen/Dinge in diesem Text können eine symbolische Bedeutung haben. Geben Sie 2 Beispiele. 4. Als ein Merkmal von „Kurzgeschichten“ gilt der unvermittelte Anfang und der offene Schluss. Passen die Bezeichnungen „unvermittelt“ und „offen“ auch für diesen Text? 5. Der Schriftsteller Heinrich Böll sah in der Geschichte Das Brot „ das ganze Elend und die ganze Größe des Menschen mit aufgenommen“. Nehmen Sie Stellung zu dieser Aussage. Teil III. Sprachwissenschaft (50 Punkte) 1. Versuchen Sie bitte, die folgenden Begriffe zu definieren. (6 Punkte) a) langage b) langue c) parole 2. Versuchen Sie bitte, das Zeichenmodell von SAUSSURE mit Hilfe von Beispielen darzustellen. (6 Punkte) 3. Versuchen Sie bitte, den Unterschied der Determinativkomposita von der Zusammenrückung mit Hilfe von Beispielen darzustellen. (7 Punkte) 4. Ermitteln Sie mit Hilfe der Weglassprobe die Morphemstrukturen der folgenden komplexen Wörter und stellen Sie deren Hierarchie durch Stammbaum dar. (6 Punkte) a) Rücksichtslosigkeit b) Unschädlichkeit 5. Warum bietet gerade die Klassifizierung der Artikel, Pronomen, Numeralia und Adverbien besondere Schwierigkeiten? (7 Punkte) 6. Zeigen Sie mit Hilfe der strengen Subkategorisierungsregeln, dass folgende Sätze ungrammatisch sind. (6 Punkte). a) Er streicht dem Zaun grün. b) Peter lobt selten. 7. Wo handelt es sich um Ergänzungen der Adjektive? (6 Punkte) a) Er ist über die Maßnahmen ärgerlich. b) Er ist über alle Maßen ärgerlich. c) Sie ist böse auf den neuen Dekan. d) Er ist aus purer Gewohnheit böse. 8. Versuchen Sie bitte, den Unterschied der Homonymie von der Polysemie mit Hilfe von Beispielen darzustellen. (6 Punkte)
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