2016 年浙江宁波大学现代德语考研真题
Ⅰ.Grammatik und Wortschatz(20P)
(1) Wählen Sie die richtige Lösung.(10P)
1. In China gibt es viele Großstädte, ______ gehört auch Shanghai.
A). wozu B). dazu C). zu denen D). zu das
2. Das Besondere ____ der Uni ist, dass viele hervorragende Wissenschaftler hier
studiert haben.
A). mit B). für C). an D). auf
3. Heute besuche ich einen Wissenschaftler, ________ ich viel gehört habe.
A). von dem B). wovon C). von ihm D). davon
4. Die Frankfurter Buchmesse wird von Jahr ____ Jahr größer.
A). zu B). in C). für D). bei
5. Ich kann ______das teure Auto nicht ______.
A). mich kaufe B). mir leisten C). mich leiste D). mir anbietet
6. Am 16.September 1982 wurde Kristine in Berlin ________.
A). gebärt B). gebort C). gebären D). geboren
7. ____ 1997 bis 2001 besuchte ich an der TU Berlin das Fach Elektronik.
A). Von B). Erst C). Mit D). Auf
8. Meine Tochter, die studierte, war natürlich immer knapp bei Kasse. Was bedeutet
der Ausdruck „beiKasse knapp sein“?
A). wenig Zeit haben B). wenig Geld haben
C). viel Zeit haben D). viel Geld haben
9. Nach dem Studium ist Helga als Lehrerin betätigt. Der Ausdruck „betätigt
sein“ bedeutet:
A). aufgetreten sein B). angetreten sein C). beschäftigt sein D). beliebt sein
10. Sie ist so traurig, was ist _____ ihr los?
A). bei B). von C). über D). mit
11. Dein Besuch ist wirklich eine _______ für mich.
A). Überraschung B). Spaß C). Höflichkeit D). Freuden
12. Dir kann nichts _____ , wenn du auf der Fahrt gut aufpasst.
A). erschrecken B). abnehmen C). verlieren D). passieren
13. Wir machen morgen einen Ausflug. Bist du damit ________.
A). interessant B). beliebt C). einverstanden D). froh
14. Der Artikel ______ gestern von Herrn Schneider korrigiert.
A). wird B). wurde C). sind D). waren
15. Die Konferenz am Nachmittag ______ abgesagt worden.
A). ist B). waren C). wird D). wurde
16. Die Bücher sollen zu Herrn Wang gebracht ________.
A). sein B). worden C). geworden D). werden
17. Haben Sie die Übungen gemacht? Die _____ schon lange gemacht.
A). sind B). werde C). wurde D). war
18. Uta versteht den Lehrer nicht gut, ______ er spricht zu schnell.
A). da B). weil C). deshalb D). denn
19. Warum kann er nicht zu uns kommen? ________ er zu seinen Eltern fahren muss.
A). Denn B). Weil C). Deshalb D). Deswegen
20. Herr Breuer hat Briefmarken ____ allen Zeiten gesammelt.
A). des B). aus C). für D). Dem
(2)Ersetzen Sie die Verben durch Synonyme mit dem Präfix ent-.(10P)
(A. entleihen B. entwickeln C. entzünden D. entspannen E. entdecken
F. entfesseln G. entfernen H. entleihen I. entwenden J. entziffern )
1. ein neues chemisches Element finden
2. einen Krieg beginnen
3. einen Schmutzfleck am Anzug beseitigen
4. ein Wort aus der Nachbarsprache übernehmen
5. die sprachlichen Fertigkeiten ausbilden
6. Holz anbrennen
7. Muskeln lockern
8. ein Buch von einem Freund borgen
9. eine Uhr stehlen
10. eine Geheimschrift lesen
Ⅱ.Ergänzen Sie die fehlenden Wörter im folgenden Text. (20P)
Alexander von Humboldt war ein bedeutender Wissen 1 , der zusammen mit seinem Bruder
Wil 2 einen wichtigen 3 in der deutschen Wissenschaftsgeschichte einnimmt. Er begann
sein Studium im Herbst 1787 an der Universität in Frankfurt an der 4 . Da diese
Universität zwar sehr alt, wissenschaftlich jedoch völlig unbedeutend war, verließ
er sie bereits 1788 und setzte sein Studium an der 5 in Göttingen fort.
Die Götting 6 Universität bestand erst 7 etwa 50 Jahren, ga 8 aber in den
naturwissenschaftlichen Disziplinen als die führende Universität in Deutschland.
Sie beeinflusste die wissenschaftliche Entwicklung des jungen Alexander 9 Humboldt
stark. Humboldt beendete sein Studium an der Bergakademie in Freiberg, 10 er sich
mit den Grundlagen der Wissen 11 von der Erde beschäftigte.
1799 trat Alexander von Humboldt eine Forschungsreise an, die ihn in verschiedene
Länder Lateinamerikas führte. Da er die spanische 12 beherrschte, konnte er sich
unmittelbar 13 den Einwohnern verständigen. Er erforschte die natürlichen
Bedingungen dieser Gebiete und trat als Freund der Völker auf. Noch heute wird er
in diesen Ländern als der „zweite Ent 14 Amerikas" angesehen. 1804 kam Humboldt nach
Europa zurück. Er wohnte zunächst in Paris, ab 1827 dann in Berlin. 15 Winter 1827/28
hielt er seine berühmten Vorlesungen, in 16 er die Rolle der Naturwissenschaften
besonders betonte. Humboldt veranlasste die Berliner Universität 17 , hervorragende
Mathematiker und Naturwissenschaftler als Professoren nach Berlin zu holen. Er
förderte so die weitere Entwicklung der Wissenschaft.
1829 führte ihn eine achtmonatige Reise nach Russland und Mittelasien. Danach
arbeitete Humboldt an seinem Werk „Kosmos“, in dem er die naturwissenschaftlichen
Kenntnisse seiner Zeit zusammenfasste. Noch zu seinen Lebzeiten wurde es 18 mehr
als 10 Sprachen übersetzt. Wer dieses Werk liest, ist von seinen umfangreichen
Kenntnissen beeindruckt. Alexander von Humboldt war nicht nur ein bedeutender
Wissenschaftler, er sorgte auch da 19 , dass 20 die Naturwissenschaften in
Deutschland entwickeln konnten und Bestandteil der Ausbildung an Schulen und
Universitäten wurden.
Ⅲ.Korrigieren Sie alle 20 Fehler im folgenden Text. (20P)
Die Bundesrepublik Deutschland ist 1eine Bundesstaat. Sie besteht 2für 16
Bundesländern. Die Hauptstadt Deutschlands ist Berlin. Die Bundesrepublik
Deutschland liegt in 3die Mitte Europas.
Sie hat neun Nachbarländer: Dänemark im Norden, die Niederlande, Belgien, Luxemburg
und Frankreich im Westen, die Schweiz und Österreich im Süden und die Tschechische
Republik und Polen im Osten. Die längste Ausdehnung von Westen nach Osten beträgt
640 km, die von Norden nach Süden 876 km. Im 4Verglich zu Russland, Frankreich und
Spanien ist Deutschland ein kleineres Land und hat 5ein Fläche von etwa 357 000 qkm.
Deutschland hat verschiedene Landschaften: das flache Norddeutsche Tiefland im
Norden, das Deutsche Mittelgebirge südlich von Hannover, das Alpenvorland südlich
der Donau und das Hochgebirge 6die Alpen im Süden. Die Zugspitze ist 7die höchste
Berg Deutschlands. Sie gehört 8auf den Alpen und ist 2963m hoch. 9Die Bodensee ist
der größte See Deutschlands. Er liegt an der Grenze zwischen Deutschland, Österreich
und 10die Schweiz. Der Rhein, die Elbe und die Donau sind die drei größten Flüsse
in Deutschland. Alle größeren Flüsse 11Deutschland fließen von Süden nach Norden,
nur 12der Donau von Westen nach Osten. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in
Deutschland 13betragen 9 Grad Celsius. Im Winter liegt die Durchschnittstemperatur
zwischen 1,5 Grad Celsius im Tiefland und minus 6 Grad im Gebirge.
Die durchschnittliche Temperatur im Juli liegt zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Im
Sommer regnet es im Süden meistens weniger und die Sonne scheint öfter. Im Winter
dagegen gibt es im Süden mehr Schnee als im Norden. Der kälteste 14Monaten ist der
Januar, der wärmste der Juli.
In Deutschland 15lebt etwa 82,5 Millionen 16Mensch. Berlin, Hamburg, München, Köln
und Frankfurt a.M. sind die fünf größten deutschen 17Stadte. Berlin ist 18im 3 400
000 Einwohnern die größte. Mit 231 Menschen pro Quadratkilometer gehört Deutschland
zu den am dichtesten besiedelten Ländern Europas. In 19der Industriegebieten an den
Flüssen Rhein und Ruhr leben die Menschen dicht zusammen – etwa 5500 pro
Quadratkilometer, während die Bevölkerungsdichte im Nordosten 20um geringsten ist.
Ⅳ.Erklären Sie die unterstrichenen Ausdrücke mit Ihren eigenen Worten. (10P)
Professor Rosenthal von der Harvard-Universität ließ durch seine Mitarbeiter
Experimente mit Mäusen durchführen. 1Es handelte sich dabei um Versuche aus dem
Bereich der Lernpsychologie: Die Mäuse müssen lernen, in einem Labyrinth einen
bestimmten Weg zu nehmen. Man weiß aus vielen Tierversuchen, dass es dabei Tiere
gibt, die sich geschickt, und andere, die sich weniger geschickt verhalten.
Professor Rosenthal gab nun einigen Versuchsleitern Mäuse, und behauptete, dass
diese sehr intelligente Tiere seien und schnell lernen könnten. Er gab anderen
Versuchsleitern Mäuse, die er als besonders dumm bezeichnete. 2In Wahrheit waren
jedoch die Tiere alle gleich. Rosenthal hatte sie wahllos aus ihren Käfigen
herausgenommen. Doch das Erstaunliche geschah: Die als intelligent bezeichneten
Tiere lernten besser als die angeblich dummen! 3Spätere Experimente bestätigten
dieses Ergebnis und ließen den Zufall als Ursache nicht in Frage kommen. Wie kann
man dies erklären?
Rosenthal kam durch genaue Beobachtungen bald zu einer Erklärung: 4Die
Versuchsleiter, die die angeblich intelligenten Mäuse hatten, waren zufriedener mit
ihren Tieren und fassten sie häufiger an als die Versuchsleiter mit den angeblich
dummen Tieren. Die freundlich behandelten Tiere konnten ihre Lernfähigkeit durch
diese Behandlungsart etwas besser nutzen, da sie weniger enttäuscht waren als die
anderen.
5Dieser sogenannte „Rosenthal-Effekt“ ist selbstverständlich nicht nur auf Mäuse
beschränkt, sondern zeigt sich auch in der Schule, besonders in den unteren Klassen:
Kinder, die vom Lehrer als besonders intelligent eingeschätzt werden, weisen am Ende
des Schuljahres einen bedeutend höheren Intelligenzquotienten auf.
Ⅴ.Leseverstehen. (30P)
Text1 Familien in Deutschland
Obwohl in der Bundesrepublik Deutschland viele Jugendliche ohne Trauschein
zusammenleben, ist die Zahl der Eheschließungen nicht zurückgegangen. Im Jahr 2004
heirateten 395 000 Paare, ein Jahr zuvor waren es 383 000 gewesen. Damit ist die
Zahl der Eheschließungen leicht angestiegen. Viele junge Deutsche schließen die Ehe,
um eine Familie zu gründen. In vielen Fällen entscheiden sich Paare auch für die
Heirat, nachdem sie längere Zeit zusammengelebt haben. Materielle Aspekte spielen
ebenfalls eine Rolle, denn Verheiratete können weniger Steuern zahlen.
Nach der Statistik hat eine deutsche Familie im Durchschnitt 1,6 Kinder. In vielen
Familien arbeiten die Frauen nicht mit, da die Kinder noch zur Schule gehen und
entsprechende Betreuung benötigen. Für die Kinder erhält die Familie Kindergeld.
Das Kindergeld wird einkommensunabhängig gezahlt. Es ist nach der Zahl der Kinder
gestaffelt und beträgt für das erste, zweite und dritte Kind monatlich 154, für
das vierte und jedes weitere Kind monatlich 179€. Kindergeld gibt es für alle Kinder
bis zum 18. Lebensjahr, für Kinder in Ausbildung bis zum 27. Lebensjahr und für
arbeitslose Kinder bis zum 21. Lebensjahr.
Das Kindergeld wird an die Person ausgezahlt, in deren Obhut sich das Kind befindet.
Lebt das Kind mit beiden Eltern zusammen, können diese bestimmen, wer von ihnen das
Kindergeld erhalten soll. Sind beide Ehepartner berufstätig, so kann bei der Geburt
eines Kindes die Mutter, aber auch der Vater, wenn er sich um die Erziehung des Kindes
kümmern will, zeitweise mit dem Beruf aufhören. In diesem Fall erhält der Ehepartner
einen speziellen Kündigungsschutz. Der Staat zahlt ein „Erziehungsgeld“. Die
Erziehungsgeldzahlungen beginnen mit dem Geburtstag eines Kindes. Wie lange die
Eltern das Erziehungsgeld bekommen, hängt zum Teil von ihrem Einkommen ab. Sie können
wählen zwischen dem Betrag von 300 monatlich bis zum Ende des 2. Lebensjahres des
Kindes und dem Angebot von 450 monatlich bis zum Ende des 1. Lebensjahres des Kindes.
In Deutschland nehmen Väter manchmal die Gelegenheit wahr, als „Hausmann“ die
Familie zu versorgen, während die Mutter einen Beruf ausübt und den Lebensunterhalt
verdient. Arbeiten beide Elternteile den ganzen Tag, kann es zu Problemen in einer
Familie kommen. Die Zahl der Kinder, die sich nach dem Schulbesuch bis zur Rückkehr
der Eltern am Abend selbst versorgen müssen, hat sicherlich in den letzten Jahren
abgenommen, dennoch gibt es immer noch viele Familien, in denen die Kinder sich
tagsüber selbst überlassen sind. Die arbeitsfreien Wochenenden und die Urlaube
gewinnen für diese Familien immer mehr an Bedeutung für die Erholung und die
Erledigung familiärer Dinge.
Etwa 214 000 Ehen wurden 2003 geschieden. Nach der Trennung sind viele Elternteile
alleinerziehend, d.h., der Mutter oder dem Vater wurden die Kinder nach der Scheidung
zugesprochen, und der andere Elternteil hat lediglich ein regelmäßiges Besuchsrecht.
Für Alleinerziehende ist es ebenfalls sehr schwer, Beruf und elterliche Sorge
aufeinander abzustimmen.
1. Welche der folgenden Aussagen ist dem Text nach richtig?
Viele junge Paare heiraten sich, _____________.
A) weil sie sich nach langem Zusammenleben noch nicht gut kennen
B) weil sie mehr Steuern zahlen wollen
C) weil sie eine Familie gründen wollen
D) weil sie keine Kinder haben wollen
2. Viele deutsche Frauen sind nicht berufstätig, _____________.
A) weil ihre Kinder noch klein sind
B) weil ihre Männer gut verdienen
C) weil sie nicht arbeiten wollen
D) weil sie keine Arbeit finden können
3. Das Kindergeld für eine Familie mit fünf Kindern beträgt monatlich _____________.
A) 333 B) 770 C) 820 D) 895
4. Das Kindergeld wird an _____________ ausgezahlt.
A) die Kinder B) einen Elternteil C) den Vater und die Mutter D) die Familie
5. Welche der folgenden Aussagen ist dem Text nach richtig?
A) Immer mehr Ehepaare in Deutschland lassen sich scheiden.
B) Die Zahl der Eheschließungen ist in den letzten Jahren gesunken.
C) Immer mehr Väter möchten gerne als „Hausmann“ zu Hause bleiben.
D) Die Zahl der sich bis zum Abend selbst versorgenden Kinder ist gesunken.
Text 2 Heidelberg – Stadt der Romantik
Heidelberg ist eine der schönsten Städte Deutschlands, die gleichzeitig eine sehr
alte ist. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1196. Damals war
Heidelberg ein Lehen der Bischöfe von Worms, einer Stadt am Rhein, ca. 40 km entfernt.
Sicher ist die Region früher sehr viel bewohnt gewesen, wie Ausgrabungsfunde
beweisen. Der berühmteste Fund ist ein menschlicher Unterkiefer, dessen Alter auf
bis zu 500 000 Jahre geschätzt wird.
Seit dem Mittelalter war die Stadt Heidelberg die Residenz der Kurfürsten von der
Pfalz. Als der französische König Ludwig XIV. seinen Eroberungskrieg gegen die
damaligen Herrscher führte, wurde die Stadt 1693 fast völlig zerstört. Im 18.
Jahrhundert wieder aufgebaut und im Zweiten Weltkrieg vom Bombenterror verschont,
präsentiert sich Heidelberg dem Besucher heute mit einer wunderschönen barocken
Altstadt.
Überragt wird sie vom rund 90 Meter über der Stadt liegenden Schlossberg. Das Schloss
ist seit seiner Zerstörung durch Ludwig XIV. im Wesentlichen Ruine geblieben. Aber
kein Heidelberg Besucher wird es versäumen, die Schlossanlage mit ihrem herrlichen
Garten zu besichtigen. Dabei ist es fast Pflicht, auch das Große Fass zu bewundern,
das 1751 erbaut wurde und in einer der Ruinen lagert. Bei einer Länge von 8,5 Metern
und einem Durchmesser von 7 Metern kann es rund 220 000 Liter Wein packen. Heidelberg
liegt landschaftlich sehr schön am Fuß des Odenwaldes. Dort, wo sich der Neckarfluss
seinen Weg aus dem waldreichen Mittelgebirge in die Rheinebene bahnt. Malerische
Brücke, im Krieg gesprengt und später wieder original aufgebaut, verbinden über den
Fluss hinweg die Ortsteile der Stadt. Heute leben hier ca. 138 800 Einwohner.
Außer ihrer landschaftlichen Schönheit und ihrem historischen Stadtbild mit vielen
wertvollen Baudenkmälern gibt es eine ganze Reihe anderer Dinge, die diese Stadt
bekannt und berühmt gemacht haben. So z.B. die Universität. 1386 wurde sie von
Ruprecht I. von Kurpfalz gegründet und ist damit die drittälteste deutsche
Universität. Sie war um 1500 ein Mittelpunkt des deutschen Humanismus und
später ein Zentrum der Reformation. Immer wieder zog und zieht diese Universität
bedeutende Gelehrte an. Tausende Studenten aus allen Regionen der Erde waren und
sind hier immatrikuliert, um an den vielen Fakultäten die verschiedenen Bereiche
der Wissenschaften zu studieren.
Dass die Stadt Heidelberg von ihrer Lage, ihrer Geschichte und ihrer baulichen
Schönheit her alle Voraussetzungen hat, auch eine Touristenstadt zu sein, versteht
sich fast von selbst. Mehr als 300 000 Übernachtungen im Jahr melden die Hotels und
Pensionen. Fast ein Drittel der Gäste kommt aus dem Ausland. Viele von ihnen erinnern
sich bei ihrem Besuch an die eigene Studentenzeit an der Ruprecht Universität. Kaum
einer versäumt es auch, vom „Philosophenweg“ aus den schönsten Blick auf die
Stadt und das Schloss zu genießen und dann in irgendeiner der ungezählten
Studentenkneipen bei einem Glas des guten Weins, der in der Umgebung von Heidelberg
angebaut wird, in Erinnerungen zu schwelgen. Richtig oder falsch?
6. Heidelberg ist eine romantische Stadt in Deutschland.
7. Die Stadt Heidelberg wurde durch den Eroberungskrieg des Königs Ludwig XIV. schwer
zerstört.
8. In Heidelberg gibt es viele wunderschöne barocke Bauten.
9. Das Schloss wurde nach der Zerstörung wieder aufgebaut.
10. Die Universität Heidelberg war ein Zentrum der Reformation.
Text 3 Was macht die Deutschen zu Deutschen?
Der „Nationalcharakter“ – das war vor und nach dem Zweiten Weltkrieg eines der
zentralen wissenschaftlichen Themen: Was macht den Russen zum Russen, den Deutschen
zum Deutschen, den Amerikaner zum Amerikaner?
Als sich, nach dem Krieg, die Nationen auf eine Ära der friedlichen Zusammenarbeit
einrichteten, verschwand auch das Interesse am Nationalcharakter wieder, das
Interesse konzentrierte sich jetzt auf Versuche zur Verbesserung der Zusammenarbeit
zwischen den Völkern – man ging davon aus, dass die Unterschiede zwischen den
Nationen ohnehin verschwänden. Die folgenden Jahrzehnte haben diese Diagnose
allerdings nicht bestätigt. Vielmehr hat das Nationalgefühl in vielerlei Hinsicht
wieder das Interesse an den Besonderheiten der verschiedenen Völker geweckt. Der
Grund dafür ist die Erkenntnis, dass sich Menschen verschiedener Völker in der Tat
nach eben den Werten unterscheiden, die einen Teil ihres kulturellen Erbes bilden.
Das Urteil über den Nationalcharakter anderer wird dabei immer von der Kultur gefärbt
sein, in der der Beobachter aufgewachsen ist. Bestimmte Grundzüge freilich werden
stets auffallen: eben die Grundzüge, die alle Deutschen zu Deutschen, alle
Amerikaner zu Amerikanern machen. Was sind nun diese kontinuierlichen Eigenarten,
die alle Deutschen verbinden? Worin besteht die Besonderheit der deutschen Kultur
und ihrer Organisation?
Bei der Fahrt durch Deutschland bemerkt man zuallererst die ordentliche und präzise
Aufteilung von Raum, Land und Gebäuden: Stadt wie Land sind in ordentliche,
geometrische Parzellen aufgeteilt, die von einer Vielzahl von Mauern, Zäunen und
Toren bezeichnet werden. Jeder Fleck Boden scheint von einer definitiven Grenze
umschlossen, die ihn klar von allen anliegenden Grundstücken scheidet. In den
Kleinstädten sind die einzelnen Häuser durch regelrechte Mauern voneinander
getrennt, und innerhalb dieser ummauerten Liegenschaften befinden sich wiederum
Mauern, die den Vorgarten vom Haus und dieses wieder vom Hof trennen – und das Haus
selbst erscheint durch seine Rollläden vollends als Festung. Aber auch innerhalb
dieses schon so wohlbefestigten Hauses teilen normalerweise nochmals massive Türen
einen Raum vom anderen.
Diese Aufteilung des Raums wird von einer ebenso unmissverständlichen Reihe von
Regeln und Übereinkünften flankiert, die die Benutzung dieses Raums regeln. Überall
scheinen Hinweis- und Verbotsschilder aufgestellt zu sein;eins der ersten Wörter,
die jeder Ausländer in Deutschland lernt, ist „verboten“. Appartementhäuser sind
mit Verhaltensanweisungen für Bewohner wie Besucher bestückt; Parks und
Arbeitsplätze haben ihre Benutzungsordnung. Sogar die Kinderspielplätze, die
sowieso schon von Zäunen und Toren markiert sind, haben eine Benutzungsordnung, die
genau bestimmt, Kinder welchen Alters auf ihnen spielen dürfen, was sie auf ihnen
spielen dürfen, von wann bis wann sie spielen dürfen. Wo man in Deutschland auch
hinkommt, irgend jemand war immer schon da, um ein Schild aufzuhängen.
Dieses Grundmuster der Aufteilung und Zuordnung von Land und Raum mit Hilfe
besondererVerordnungen zeigt sich auch im Umgang mit der Zeit. Wie jeder Raum von
einem besonderen Regelwerk peinlich genau aufgeteilt und beherrscht wird, so wird
auch die Zeit von zahlreichen und unterschiedlichen Zeitplänen strikt eingeteilt.
Es gibt genaue Arbeitszeiten, Schulstunden und ganz bestimmte Zeiten, zu denen in
den Restaurants ganz bestimmte Gerichte zu haben sind. Es gibt sogar generelle
Leitpläne (wie etwa das Ladenschlussgesetz), die wiederum die einzelnen Zeitpläne
koordinieren. Selbst wo es keine offiziellen Zeitpläne gibt, werden informelle
aufgestellt und so genau eingehalten, als seien sie Gesetz. Die Deutschen halten
Essenszeiten fast so exakt ein wie U-Bahn-Fahrpläne.
Zeit und Raum sind in Deutschland vom Wert strikter Ordnung durchdrungen. Dieses
Ideal zieht sich quer durch die deutschen Wohnungen und Häuser, die Geschäfte, die
Regierung, die Freizeit, die Schule. Die Hausfrau will ihr Heim und ihre Kinder in
Ordnung halten;der Arbeitsplatz in der Fabrik hat in Ordnung zu sein. Die Klasse
des Lehrers, die ganze Lebensführung des Menschen hat in Ordnung zu sein. Das Konzept
der Ordnung ist sowohl Teil des stereotypen Bilds, das Ausländer von Deutschland
haben, als auch Teil ihres Erstaunens über die Deutschen. Diese Erzwingung der
Ordnung von Zeit und Raum ist eine der größten Leistungen der deutschen Gesellschaft.
Sie hat die Bundesrepublik zu einer der führenden Industrienationen gemacht, aber
gleichzeitig der deutschen Psyche und Persönlichkeit eine ungeheure Starre
aufgezwungen. Beantworten Sie die Fragen.
11. Worum geht es in diesem Text?
12. Was verstehen Sie unter der Frage „Was macht die Deutschen zu Deutschen?“
13. Wann hat man das Interesse an der Frage des Nationalcharakters verloren?
14. warum hat man das Interesse an der Frage des Nationalcharakters verloren?
15. Warum gibt es kein eindeutiges Urteil über den Nationalcharakter eines Volkes?
Ⅵ. Schriftlicher Ausdruck. (50P)
Sparsamkeit gilt traditionell in China als eine Tugend. Doch es hat in den letzten
Jahren einen Wertewandel gegeben. Schreiben Sie einen Text über das neue
Konsumentenverhalten in China. (ca. 450 Wörter)
Hinweise: Berücksichtigen Sie dabei den Hintergrund, Erscheinungsformen und Folgen
derveränderten Konsumorientierung.